Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Volkskunde Museums im Monatsschlössl Hellbrunn in Salzburg wurden wir mit der Neukonzeption der Dauerausstellung beauftragt. Objekte, die bereits Teil der ersten Ausstellung 1924 waren, wurden neu präsentiert und unter Bedacht eines zeitgenössischen Blicks betrachtet.

Unser Fokus in der neuen Ausstellungsarchitektur richtete sich auf die historischen Räumlichkeiten, die unterschiedlichen Präsentationsmöglichkeiten der Exponate sowie auf den Charakter des Sammelns und Bewahrens.

Jeder der sieben Themenbereich gliedert sich sowohl inhaltlich als auch gestalterisch in drei Ebenen – eine Ebene für die volkskundlichen Originalexponate, eine Ebene für die historische Auseinandersetzung mit der Sammlung und eine aktuelle Ebene, um einen gegenwärtigen Blick auf die Objektgruppen zu werfen. Ergänzt werden die Themenbereiche durch eine partizipative Ebene, die die Besucher·innen durch unterschiedliche Fragestellungen und Aufgaben aktiv in die Ausstellung einbindet.

Um die Tätigkeit des Sammelns des Volkskunde Museums visuell zu veranschaulichen, bedienten wir uns einer Liniengrafik, die als Reminiszenz an die Ordnungsstrukturen in einem Museumsdepot gelesen werden kann. Dieses Raster zieht sich einerseits als abstrahierte und plakative Darstellung der Sammlung und andererseits als Referenz der Unterschiedlichkeiten der Objekte und Sammlungsbereiche durch die gesamte Ausstellung. Die bewusst geschaffenen Leerräume symbolisieren die wachsende Sammlung des Volkskunde Museums.

Neben unterschiedlichen Präsentationsarten der Exponate und Interaktionsmöglichkeiten, u. a. Schubladen, ausziehbare Karteikarten, Screens und Hörstationen, erwartet die Besucher·innen auch ein Recherchetisch mit austauschbaren Plexiglas-Rahmen der verschiedenen Ausstellungsgrundrisse über die Jahre.

Planungsphase: fünf Monate
Umfang: Konzept | Entwurfsplanung | Ausführungsplanung | Entwicklung und Umsetzung des Grafikkonzepts
Fertigstellung: April 2024
Größe: 120 m2
Auftraggeber: Salzburg Museum GmbH